Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2019

 

 

UE GESKO B

PR Öffentlichkeitsarbeit:

Kulturkommunikation in der Praxis: Vermitteln von und mit der Kunst

Lehrender: Wolfgang Lamprecht

u:find

Die Kritik des Teams von SyncTank, einer Denkfabrik, in der KulturmangerInnen ihr Netzwerk lebendig werden lassen wollen, war als Rückblick der im Jänner 2019 in Wien abgehaltenen zweiten internationalen Arts and Cultural Management Conference (ACMC) unmissverständlich: „Die Tatsache, dass in der Lehre nach wie vor starke Defizite in Bezug auf die Vermittlung praxisnaher Inhalte bestehen, ist kein Geheimtipp. Spannend wäre es gewesen, darüber zu debattieren, wie man praktisch anwendbare Fähigkeiten in den Studiengängen vermitteln könnte“ (s. hier). 

Was BerufseinsteigerInnen in der vielerorts angebotenen Kulturmanagement-Ausbildung offenbar fehlt, ist am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien im Bereich der Kulturkommunikation schlechtestenfalls im ausreichenden Maß vorhanden: Von „interessanten“, „unvergleichlichen“ und „empfehlenswerten“ Einblicken in die berufliche Praxis schwärmen da evaluierende Studierende der Übung „PR Öffentlichkeitsarbeit: Kulturkommunikation“, die im Rahmen des in Österreich eher einzigartigen Projektes Kulturjournalismus abgehalten wird.

Tatsächlich will die Übung einen Einblick in die polymorphe Praxis der Kulturkommunikation geben. Die TeilnehmerInnen erhalten anhand von Präsentationen und Gesprächen mit hochrangigen Experten aus der österreichischen Kulturwirtschaft einen praxeologischen Überblick zu den wesentlichen Themen wie: Kultur-PR, Kulturjournalismus, Kulturmarketing, Kommunikationskontrolle, Audience Development und Kulturvermittlung, Corporate Cultural Responsibility, Media Citizenship, Eventkultur, usf., der Ihnen ein Differenzieren von Maßnahmen und Berufsbildern innerhalb der Kulturkommunikation ermöglicht. Im  Mittelpunkt steht dabei die Aneignung von Handlungswissen in Bezug auf Kommunikation über Kultur (Journalismus, PR, Vermittlung, Marketing, etc.) und Kommunikation mit Kultur (sämtliche Tools der Corporate Cultural Responsibility, Media Citizenship, Tourismusmarketing et al.) vor dem Hintergrund des digitalen Wandels und disruptiver Innovationen, sowie von gesellschaftlichen Themen wie Diversität, Rentabilität oder Involvement auch im Zusammenhang mit Kommunikationsverhältnissen.

Freilich macht die Kulturmetropole Wien das Abschöpfen von Fallbeispielen einfach. Exkursionen in Ausstellungshäuser, der Blick hinter die Kulissen von Bühnen, Teilnahme an Pressekonferenzen und auf Blickpunkt, dem online-Magazin des Instituts, veröffentlichte Rezensionen über eine der zahllosen Kulturveranstaltungen der Bundeshauptstadt stehen ebenso auf der Semesterordnung der Lehrveranstaltung, wie namhafte Semester-Gäste: So stellen sich MarketingleiterInnen großer renommierter Festivals wie etwa der Wiener Festwochen oder der Viennale periodisch wiederkehrend zum Gedankenaustausch zu Verfügung, gleichwohl die verantwortlichen KommunikatorInnen großer und kleinerer Kulturanbieter zwischen z. B. Museumsquartier und Music & Poetry Basket; Traditions-Brands und Startups von Wiener Philharmoniker bis Wiener Achse; preisgekrönte VertreterInnen der Werbewirtschaft, oder der PR-, Verlags- und Medienlandschaft zwischen Stadlpost und Kulturplakat; von Eventagenturen und AgentInnen von Oscar-, Bachmann- oder Grammy-Preisträgern; Führungskräfte heimischer Kulturholdings ebenso wie Sponsoring-ManagerInnen großer Konzerne, oder Vorstände wichtiger Interessensverbände der Kreativwirtschaft; vor allem aber Künstler und Künstlerinnen: Im Wintersemester 2018/19 wurde beispielsweise unter Einbeziehung des österreichischen Malers Christian Ludwig Attersee nicht nur die Konzeptionierung und Umsetzung der Kommunikationsstrategie zu dessen großen Retrospektive im belvedere21 begleitet, sondern auch die im Vorfeld – befeuert von #MeToo – medial und emotional heftig geführte Auseinandersetzung um das, von Attersee aus Anlass des Ski-Weltcup-Rennens am Semmering geschaffene und vom Österreichischen Skiverband als Werbeplakat affichierte (und nach Protesten zurückgezogene), Kunstwerk im Spannungsfeld von Kunst und Werbung diskutiert.

Zwei Drittel der Übung geben derart zwar einen kursorischen, nichts desto trotz aber ebenso theoretisch wie praktisch fundierten Abriss über die Motive, Methoden und Instrumentarien von Kulturkommunikation. Im letzten Drittel sollen – seit dem Wintersemester 2018/19 ausgehend von einem simulierten Briefing der NÖ Klangraum-Festivals – exemplarisch die Erkenntnisse und Erfahrungen, die in der Lehrveranstaltung gewonnen werden konnten, in die Team-Konzeption eines integrierten Kommunikationskonzeptes von Klangraum-Projekten einfließen.

Es hat sich erwiesen: Die Kulturhaupstadt Wien ist ein idealer Humus dafür, der fortschreitende Professionalisierung und Internationalisierung von Kulturmanagementtätigkeiten auch auf universitärer Ebene empirisch zu begegnen. Kulturkommunikation ist nicht nur ein konstituierender Bestandteil des Handlungsablaufs innerhalb von Planung, Organisation und Leitung von Kulturprojekten, Kulturkommunikation ist vor allem auch Kommunikationsmanagement; und damit eine praktisch ausgelegte Kompetenz, die, den heutigen Anforderungen des Stellenmarkts entsprechend, zunehmend von Studierenden nachgefragt wird. Immer mehr auch von solchen, die des Angebots des Projektes Kulturjournalismus wegen ihr Auslandssemester nach Wien verlegen; und auch solchen, die mit Kultur eigentlich nichts am sprichwörtlichen Hut haben, aber das interdisziplinäre Erproben von Skills wie Kreativität, Flexibilität, Reflexion und Individualität als Herausforderung suchen. – Will eine Lehrveranstaltung mehr?

UE GESKO

UE JOUR Journalismus

Genres und Techniken des Kulturjournalismus

Lehrender: Horst Pöttker

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FOSE

Forschungsseminar A

Journalistische Qualitäten in der Kulturberichterstattung

Lehrender: Horst Pöttker

u:find

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Nach einer Einführung in Konzepte von journalistischer Qualität werden Forschungsarbeiten von Studierenden zu journalistischen Qualitäten in der Kulturberichterstattung konzipiert und realisiert. Aufgrund der im Seminar behandelten Thematik stehen quantitative oder qualitative Inhaltsanalysen im Vordergrund, möglich sind aber auch Probanden-Interviews, Experten-Interviews, Experimente oder literaturgestützte Arbeiten.