Kulturjournalismus: Vermittlung oder Aufklärung? 

Im 19. Jahrhundert spielte die Auseinandersetzung mit kulturellen Themen, die in den Bereich des Schöngeistigen und Künstlerischen einzuordnen sind, eine große Rolle. Das Feuilleton etablierte sich als das kultur- und deutungsprägende Ressort in den großen Tageszeitungen und damit auch in einer kulturaffinen Öffentlichkeit. Infolge des digitalen Medienumbruchs vollzieht sich in der Gegenwart ein tiefgreifender Wandel der Kommunikationsverhältnisse, von dem nicht zuletzt der Journalismus betroffen ist. Die Wichtigkeit des Ressorts Feuilleton ist nun stark verändert: Kulturjournalismus hat sich auf verschiedene mediale Kanäle verlagert und findet in unterschiedlichen – zum Teil fragmentierten - Öffentlichkeiten statt. Auch das Rollenverständnis von Kulturjournalisten hat sich im Laufe der Zeit ausdifferenziert und Kulturjournalisten können als Kulturkritiker(innen), als Aufklärer(innen), als Wissenschaftler(innen), als Rebellen und als Zeitzeugen klassifiziert werden.


Im Rahmen des Projektes werden die skizzierten Fragestellungen zum Thema ausgehend von Quellenstudien zur Frühphase des Kulturjournalismus bis zur Erkundung von Veränderungen seit der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert in unterschiedlichen Lehrveranstaltungen vertiefend mit den Studierenden besprochen, erforscht und reflektiert. So führen Studierende beispielsweise mit Kulturjournalist(innen) und Medienverantwortlichen qualitative Interviews, um deren Erfahrungen zu eruieren.


Im Sommersemester 2018 hat eine historische Übung zum Kulturjournalismus im 18. und 19. Jahrhundert und ein Forschungsseminar zu seinem Wandel in der digitalen Medienwelt stattgefunden. Ergebnisse aus diesen Veranstaltungen liegen als Hausarbeiten vor. Im Wintersemester 2018/19 folgen ein Forschungsseminar zu Entwicklungen des Kulturjournalismus im 20. Jahrhundert und eine aktuelle praktische Übung mit kulturjournalistischen Arbeiten in verschiedenen Darstellungsformen und Medien. In einer Abschlussveranstaltung wird das Generalthema wieder aufgegriffen und mit eingeladenen Gästen diskutiert. Die unterschiedlichen Zugänge und Ergebnisse werden am Projektende von der Schriftenreihe Forum Morgen gesammelt und herausgegeben.


Weitere Lehrveranstaltungen sind eine Übung PR Öffentlichkeitsarbeit: Kulturkommunikation, die von Dr. Wolfgang Lamprecht angeboten wird und ein Proseminar Forschungspraxis, das sich mit aktuellen Entwicklungen im Kulturjournalismus unter der Leitung von Dr. Olga Kolokytha auseinandersetzt.


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